Schnitt- und Stichverletzungen: Beurteilung der Krankheitslast durch Schnitt- und Stichverletzungen von Gesundheitsfachkräften auf nationaler und lokaler Ebene
Umweltbedingte Krankheitslast – Serie Nr. 11
Von E. Rapiti, A. Prüss-Üstün, Y. Hutin
Dieser Leitfaden beschreibt eine Methode zur Einschätzung der Krankheitslast durch Schnitt- und Stichverletzungen von Gesundheitsfachkräften auf nationaler und lokaler Ebene. Zu den für die Verletzungen verantwortlichen spitzen bzw. scharfen Gegenständen zählen Spritzennadeln, Skalpelle, zerbrochenes Glas und andere Gegenstände, die durch das Blut eines Patienten kontaminiert sind. Gesundheitsfolgen aus perkutanen Verletzungen umfassen Infektionen durch das Hepatitis-B-Virus (HBV), Hepatitis-C-Virus (HCV) und das Humane Immundefizienzvirus (HIV). Die Belastung wird anhand der Anzahl der Schnitt- und Stichverletzungen von Gesundheitsfachkräften pro Jahr und der Infektionsprävalenz der Patienten bewertet. Auch die HBV-Impfrate und der Deckungsgrad der Postexpositionsprophylaxe (PEP) werden zur Beurteilung der Krankheitslast benötigt. Die Beurteilung liefert die Inzidenz der HBV-, HCV- und HIV-Infektionen durch Schnitt- und Stichverletzungen von Gesundheitsfachkräften und die Anteile der Infektionen, die auf Schnitt- und Stichverletzungen zurückzuführen sind. Auch die Anzahl der durch eine PEP vermeidbaren Infektionen lässt sich einschätzen. Die Daten können herangezogen werden, um die Aufteilung der Krankheitslast nach Gesundheitsfachkräftekategorien, Stationen oder Tätigkeiten zu beurteilen, wodurch gezieltere Schutzmaßnahmen möglich wären.
Link zum vollständigen Artikel: http://www.who.int/quantifying_ehimpacts/publications/ebd11.pdf